6 July 2023

Die nächste PISA-Studie berücksichtigt digitale Kompetenzen

In der nächsten PISA-Studie 2025 werden Schülerinnen und Schüler erstmals auch auf ihre digitalen Kompetenzen getestet. Dabei soll untersucht werden, wie gut Schülerinnen und Schüler digitale Werkzeuge für eigenständiges Lernen nutzen können. Geprüft werden außerdem Kenntnisse im blockbasierten Programmieren. Es ist anzunehmen, dass die deutschen Schülerinnen und Schüler eher bescheidene Ergebnisse erzielen werden.

Warum sollte man Schülerinnen und Schüler auf digitale Kompetenzen prüfen? Um in unserer digitalen Gesellschaft ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben führen zu können, müssen Kinder verstehen, wie digitale Medien funktionieren und wie künstliche Intelligenz und Algorithmen unser Leben beeinflussen.

Warum sollten Schülerinnen und Schüler Programmieren lernen, wenn das eine KI kann? Das Lernen von Programmiersprachen wird durch KI-Systeme tatsächlich weniger wichtig. Was aber enorm an Bedeutung gewinnt ist das Computational Thinking (CT). Dabei geht es darum zu wissen, wie Aufgaben und Probleme mit Hilfe von Computern und Algorithmen gelöst werden können und wie man einem Computer oder einer KI Anweisungen gibt. Mit blockbasierten Programmiersprachen kann das CT bereits ab der Grundschule gelernt werden.

Deutschland ist im europäischen Vergleich in Bezug auf informatische Bildung abgehängt – sowohl was die Programmierkenntnisse der Schülerinnen und Schüler angeht, als auch was das Angebot an Informatikunterricht in Schulen angeht. Deutschland bildet mit acht anderen Ländern die Schlussgruppe. In 28 europäischen Ländern ist Informatik bereits Pflichtfach, in neun davon ab der Grundschule.

Nur in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen gibt es in Deutschland Informatikunterricht von der 5. Klasse bis zum Ende der Sekundarstufe I. Es ist keine Seltenheit, dass Schüler die Schule ohne grundlegende Informatikkenntnisse verlassen.

Selbst wenn sich morgen auf die flächendeckende Einführung von Informatikunterricht geeinigt würde, die Umsetzung würde viele Jahre dauern. Die größten Hindernisse sind die Integration der Informatik in den Stundenplan, die Entwicklung zeitgemäßer Lehrpläne, die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte aber auch die Bereitstellung der benötigten IT-Infrastruktur.

Um möglichst vielen Schülerinnen Zugang zur informatischen Grundbildung zu ermöglichen, sollten stärker außerschulische Angebote wie Lernapps, Programmier-Initiativen und Ganztagsangebote in Schulen integriert werden. Wir erreichen z.B. mit unseren Selbstlernkursen und unserem Online-Ganztagskurs bereits tausende Schülerinnen und Schüler im Jahr. Aber auch hier wäre mehr Unterstützung durch Politik und Wirtschaft gefragt, um bestehende Angebote zu pushen.
Falls Ihr für Eure Kinder spannende Programmierkurse sucht, schaut Euch gerne in unserer Code it! Webakademie um, wo wir auch immer wieder kostenlose Kurse anbieten.